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ISAH-Exkursion der wissenschaftlichen Mitarbeiter 2019

ISAH-Exkursion der wissenschaftlichen Mitarbeiter 2019

Im Rahmen einer Exkursion haben 17 wissenschaftliche Mitarbeiter und Professoren des ISAH vom 18. bis 21. August 2019 unterschiedlichste Projekte im Kontext der Wassernutzung in den Niederlanden und Deutschland besucht. Die Gruppe besuchte verschiedene rainproof Projekte in Amsterdam, die Monoklärschlammverbrennung der SNB in Moerdijk, die Brauerei La Trappe, die kommunale Kläranlage Simpelveld und die Baustelle des Abwasserpumpwerks der Emscher Genossenschaft in Oberhausen.

Die erste Station umfasste die Besichtigung verschiedener Projekte zur Starkregenvorsorge im urbanen Raum in Amsterdam. Die Amsterdam Rainproof Plattform bietet die Möglichkeit unterschiedlichste Interessengruppen zu verbinden, die durch verschiedene Projekte und Initiativen die Stadt vor Starkregenereignissen schützen (waternet). Unter anderem wurden Projekte in Wohn- und Büroquartieren besichtigt - von Dach- und Fassadenbegrünung über bepflanzte Regenrückhalteelemente bis hin zum ganz im Zeichen des Circular Economy-Prinzips gestalteten Bankgebäudes „Circl“.

Am zweiten Tag fand der Besuch Europas größter Monoklärschlammverbrennung der Firma SNB       (SNB) in Moerdijk statt, in der jährlich 420 bis 450 t Klärschlamm verbrannt werden. Neben den Bunkern zur Schlammlagerung konnten ebenfalls die Schlammtrockner, Dampfturbinen, Wirbelschichtöfen und die Rauchgasreinigung besichtigt werden.

Anschließend führte die Exkursion zur Brauerei La Trappe in Koningshoeven. Neben der Bierherstellung konnte das Biomakery Project besichtigt werden(nextgenwater). Grundprinzip des Projekts sind die modulare und flexible Bauweise der biologischen Reinigung, mit dem Ziel möglichst viel Wasser und Nährstoffe regenerativ und nachhaltig nutzen zu können. Neben einem Metabolic Network Reactor (MNR) kommen dabei auch Technologien zum Einsatz, die von der European Space Agency (ESA) für Langzeitraummissionen entwickelt wurden.

Am letzten Tag der Reise fand eine Besichtigung der kommunalen Kläranlage in Simpelveld statt. Die Kläranlage verbindet eine modulare und flexible Bauweise nach dem Verdygo Design(verdygodesign) mit innovativer Technik der Firma Nereda(Nereda). Die Nereda Technology reinigt das Wasser in der biologischen Stufe durch aeroben granularen Schlamm, der aufgrund seiner guten Absetzeigenschaften eine Einsparung von Energie und Grundfläche gegenüber konventionellen Belebtschlammverfahren ermöglicht.

Die letzte Station der Exkursion war die Baustelle des Pumpwerks in Oberhausen. Dort werden zukünftig im Rahmen des Emscherumbaus 16.000 L Abwasser pro Sekunde aus einer Tiefe von 40 m gehoben, bevor dies weitergeleitet wird zur Behandlung in der Kläranlage Dinslaken(eglv). Die wissenschaftlichen Mitarbeiter hatten die Möglichkeit sich in 40 m Tiefe die Pumpenfundamente und Abwasserkanäle anzuschauen.

Wir danken der waternet Amsterdam, SNB, Waterschap De Dommel, SEMiLLA IPStar, Waterschapsbedrijf Limburg & Verdygo, Nereda und der Emscher Genossenschaft, sowie ihren Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern für die interessanten und abwechslungsreichen Einblicke in die Praxis und in die unterschiedlichen Methoden der Wasser- und Abfallbehandlung.